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So funktioniert dein Stoffwechel in Ruhe – anabole Stoffwechsellage

Der Markt an Nahrungsergänzungen und Sportgetränken ist verwirrend, unüberschaubar, ganz einfach gigantisch. Vor vierundzwanzig Jahren, als ich meinen Beruf als Leistungsdiagnostikerin und Trainerin begann, waren es noch wenige Marken, die mit den ersten Produkten auf den Markt rückten. Schon damals tauchte ein und dieselbe, immer wieder kehrende Frage auf: „Was vertrage ich, welches Produkt benötige ich und worauf kommt es schlussendlich an“. Bereits die ersten Sportgetränkeplver verursachten bei etlichen Konsumenten Magendarmbeschwerden und Unverträglichkeiten. Dazu kamen und kommen widersprüchlichen Aussagen und Empfehlungen vieler, oft selbsternannter Ernährungsexperten. „Jeder sagt was anderes, was kann man glauben, sicher weiß man ohnehin nichts?“ Stimmt es, dass es nur Verwirrung und keine klare Linie gibt? Ich sage NEIN, die Wissenschaft ist sich in großen Zügen einig, und mit einigen wenigen Grundkenntnissen kann jeder für sich selbst entscheiden, welches Produkt für seine sportliche Leistung notwendig und förderlich ist.

Entscheide selbst!

Diese Grundkenntnisse helfen dir bei deinem nächsten Einkauf:

Was kaum jemand weiß und was vom Großteil der Sportgetränkehersteller nicht umgesetzt wird, ist die Tatsache, dass der Stoffwechsel in zwei komplett konträre Richtungen läuft. Und damit auch zwei komplett konträre Anforderungen an die Nahrung stellt. In Ruhe ist die aufbauende (anabole) Stoffwechsellage aktiv, sobald du dich jedoch in Bewegung setzt und mit deinem Sport beginnst, legt sich ein Schalter um und ermöglicht es der abbauende (katabole) Stoffwechsellage Energie für die Bewegung frei zu setzten. Es ist absolut faszinierend, wie der Körper diese komplexen Vorgänge steuert und regelt, perfekter als jede vom Menschen erfunden Maschine!

Anabole (aufbauende) Stoffwechsellage

Wenn du in Ruhe (also untertags, nach oder vor dem Sport) etwas isst oder trinkst, dann läuft der Stoffwechsel aufbauend, der Körper ist bestrebt, alles gut zu verwerten, einzulagern und zu speichern. Wenn du dir nach deiner langen Radtour zur Belohnung ein Steak mit Kartoffeln und Salat und dazu ein großes Bier gönnst, dann nimmt der Körper die Kohlenhydrate aus den Kartoffeln, dem Salat und aus dem Bier und füllt die leeren Kohlehydratspeicher der Muskeln auf. Du hast deine Tanks geleert, nun müssen sie wieder gefüllt werden. Aber auch deine Strukturen (Muskeln und Bindegewebe) benötigen eine Wartung. Da hilft das Steak, es liefert Eiweiß (Protein, genauer ausgedrückt Aminosäuren), die Bausteine, die notwendig für die Regeneration, Reparatur und den Aufbau der Muskulatur sind. Nur so kannst du stärker und besser werden. Beim dritten Grundnährstoff handelt es sich um die Fette, heißgeliebt in Pommes und in Maionnaise, versteckt in Wurst und Käse. Es gibt Unterschiede in der Qualität des Fettes, ungesättigte Fette (Öle) im Gegensatz zu festen Fetten (Butter, Margarine, Kokosfett) sind flüssiger und hochwertiger. Der Körper kann alle Fette und alle übrigen Nährstoffe, die du zu viel gegessen hast, ganz wunderbar in Form von Körperfett speichern, eine uralte Überlebensstrategie des Menschen und in unserer Kultur oft unerwünscht. Aber nicht nur der Bauch kann wachsen, beim Ausdauersportler haben auch die Muskelfasern die Fähigkeit Fett einzulagern, das dann rasch vor Ort zur Verfügung steht, wenn der Muskel arbeitet. Neben diesen Makronährstoffen enthalten alle Lebensmittel sogenannte Mikronährstoffe: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und biogene Wirkstoffe, ohne die der Stoffwechsel nicht läuft. Auch dafür gibt es Speicher und der Körper füllt sie auf solange dies notwendig ist.

Weiterlesen: SPORTERNÄHRUNG Teil 2